
Fahre wild. Bleib sanft. Luigi Taveri - In allen Klassen eine Klasse für sich.
Seine Rennerfolge sind bis heute ungeschlagen.
Er war der einzige Motorradrennfahrer der Welt, der sowohl in allen Solo-Klassen als auch in der Seitenwagen-Kategorie Weltmeisterschaftspunkte erzielte. Er wurde dreimal Weltmeister. Er nahm an 143 Grand-Prix-Rennen teil, gewann 30 davon und stand 89 Mal auf dem Podium. Als fairer Sportler mit einem wilden Fahrstil, nur 1,62 Meter groß und nur 58 Kilogramm schwer, war Luigi Taveri eine hoch angesehene Persönlichkeit in der internationalen Straßenrennszene.
Luigi Taveri begann seine Motorsportkarriere im Alter von 16 Jahren.
1947 debütiert er als Co-Pilot im Beiwagen seines älteren Bruders Hans beim Grossen Preis von Europa in Bern, an dem er dank der Zustimmung seiner Eltern und einer polizeilichen Sondergenehmigung teilnehmen darf. Danach machte er auf zwei Rädern verschiedener Marken rasante Fortschritte, bevor der gelernte Automechaniker 1955 seinen ersten Profivertrag mit dem italienischen Hersteller MV Agusta unterzeichnete und fünf Jahre lang als Werksfahrer auf den Rennstrecken der Welt antrat.
Seinen internationalen Durchbruch verdankt Taveri seiner Frau Mathilde. Ohne sein Wissen schrieb sie 1960 einen Brief an den europäischen Hauptsitz der japanischen Marke Honda, um ihren Luigi zu empfehlen. Obwohl die drei Werksfahrer bereits für die kommende Saison unterschrieben hatten, wurde Taveri für drei Rennen ein Werks-Rennmotorrad aus dem Vorjahr angeboten. Damit schrieb "Tilde" Taveri auch Geschichte als erste weibliche Motorsportmanagerin, die sich um die Geschäfte ihres Mannes kümmerte, zu einer Zeit, als dieses Feld noch von Männern dominiert wurde.
In den Jahren 1962, 1964 und 1966 gewinnt Luigi Taveri drei Weltmeisterschaften für Honda in der 125-ccm-Klasse.
Sein fahrerisches Können, sein ausgeprägtes technisches Verständnis und sein starker Wille bei diesen drei Testrennen legten den Grundstein für seine lebenslange Beziehung mit dem größten Motorradhersteller der Welt. In den Jahren 1962, 1964 und 1966 gewinnt Luigi Taveri drei Weltmeisterschaften für Honda in der 125-ccm-Klasse und ist für die japanische Marke bei den prestigeträchtigsten Motorradrennen auf der ganzen Welt erfolgreich, darunter drei Siege auf der Isle of Man. Unvergessen bleiben seine spektakulären Kämpfe mit Giacomo Agostini, Jim Redman, Mike Hailwood oder Phil Read.
Als Luigi Taveri nach seinem dritten Weltmeistertitel im Alter von 37 Jahren seinen Rücktritt vom aktiven Motorradrennsport verkündet, lädt Firmengründer Soichiro Honda selbst die gesamte Taveri-Familie nach Japan ein, um den hochgelobten Taveri-San von seiner Entscheidung abzubringen. Doch sein Versuch bleibt erfolglos. Honda ernennt ihn als Anerkennung für seinen Erfolg zum lebenslangen Markenbotschafter, und Jahr für Jahr wird ein neues Honda-Modell in sein Haus am Zürichsee geliefert.